Zwischen Aufbruch und Randale. Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit 

Wer multimediale Lesungen, Zeitzeugenvorträge, Workshops etc. in seinem Wohnort zu den Themen "Widerständische Jugendliche in der DDR" oder "Friedliche Revolution, Mauerfall und Nachwendezeit" organisieren möchte, bitte einfach melden. Grundlage sind die Bücher "Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression" und  "Zwischen Aufbruch und Randale. Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit". 

 Die Finanzierung ist in den meißten Regionen über "Partnerschaften für Demokratie/Demokratie leben" möglich.
Außerdem stehe ich für Zeitzeugengespräche in Schulen und Jugendclubs etc. zur Verfügung. Diese können durch das Koordinierende Zeitzeugenbüro der Gedenkstätte Hohenschönhausen unkompliziert finanziert werden. Auf Grund der Corona-Situation ist es momentan auch möglich Zeitzeugengespräche und Interviews online (zoom etc), per mail oder telefonisch - auch von einzelnen SchülerInnen - durchzuführen. 

Geralf Pochop
Zwischen Aufbruch und Randale
Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit
312 Seiten inclusive 414 Abbildungen
Hardcover mit Lesebändchen, 21 x 21 cm 
ISBN: 978-3-948675-99-8 

Zu bestellen direkt beim Verlag
oder in jedem Buchladen.
Hirnkost KG (ehemals Archiv der Jugendkulturen Verlag)
Wer das Buch schick signiert und mit dem 
"Saalepower-Stempel" veredelt haben möchte 
kann es auch direkt bei mir bestellen.

"Ein eindrucksvolles Buch im Zeichen des Umbruchs." Klaus Farin 
Das neue Buch des Autoren und Zeitzeugenreferenten Geralf Pochop „Zwischen Aufbruch und Randale: Der wilde Osten in den Wirren der Nachwendezeit“ beginnt genau dort wo sein erstes Buch „Untergrund war Strategie. Punk in der DDR: Zwischen Rebellion und Repression“ aufhört. Mit seiner Ausreise in die BRD und die von ihm organisierte Flucht seiner Freundin.
Er berichtet über seine Erlebnisse am 09. November 1989, dem Tag an dem die verhasste Mauer fiel. Infolgedessen prallten zwei Systeme aufeinander, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten. Es folgte eine Zeit der Hoffnung, des Aufbruchs und der Kreativität. Jede noch so verrückte Idee konnte in die Realität umgesetzt werden. Alles war möglich. Diese Aufbruchsstimmung beschränkte sich nicht nur auf gesellschaftliche Veränderungen, Hausbesetzungen, Musik- und Jugendsubkulturszenen, sondern auch auf Familien- und Freizeitzentren, alternativpädagogische Bildungsprojekte und Initiativen für Umwelt und Naturschutz.
Die alte Macht hatte nichts mehr zu sagen. Die Regeln der neuen Gesellschaft waren allen fremd. Die „Volks“-Polizei, welche 40 Jahre lang die Interessen der DDR-Diktatur mit Hilfe der Staatssicherheit durchgeknüppelt hatte, wurde von niemandem mehr ernstgenommen. Sie tauchte kaum noch auf. Es entstand ein rechtsfreier Raum.
Diesen nutzte auch die rasant anwachsende Nazi-Skin- und Neonazi-Szene. Brutale Überfälle auf Andersdenkende und Andersaussehende waren an der Tagesordnung. Auch Menschen mit Migrationshintergrund, Homosexuelle und beeinträchtigte Personen wurden attackiert. Es entstanden überall im Land No-Go-Areas. Durch diese als Mensch, der nicht ins Raster der Nazis passte, zu laufen war lebensgefährlich. Inzwischen wird diese Situation auch als "Baseballschlägerjahre" bezeichet!
Aber es gibt natürlich es auch viele witzige Kapitel z.B. über die "Schlagerpunx" bei Möbel-Walter, die ausführliche Geschichte des Schlemihl-Records Plattenladens oder über ausufernde Punk Open Airs die damals ungewollt voll aus dem Ruder liefen und es teils bis in die Tagesschau schafften. 
Geralf Pochop berichtet von längst vergangenen Zeiten, welche in dieser Form sicher einzigartig waren. Ein ganzes Land zwischen Aufbruch und Randale. Zwischen Hoffnung und Resignation. Ein Land, eine Subkultur auf der Suche nach der Zukunft. 
Ergänzend zu den Schilderungen des Autors kommen 14 weitere Protagonisten der damaligen Zeit zu Wort und zeichnen anhand ihrer persönlichen Erlebnisse ein Gesamtbild der Ereignisse in den Nachwendejahren. 

Der Staat hatte uns über etliche Jahre wegen unseres Musikgeschmacks und unseres Äußeren wie Feinde behandelt. Diese Rolle hatten wir angenommen. Wir hatten uns stark politisiert und nutzten unsere schwer erkämpften Freiräume nicht mehr nur, um unser Lebensgefühl auszukosten, sondern bauten ein Netz aus komplett autonomen Strukturen auf. Wir fanden Wege, den Wehrdienst zu verweigern, unsere Meinung auch öffentlich zu sagen, und wir redeten, wie uns der Schnabel gewachsen war. Wir gingen nicht zur Wahl, weil wir diese nicht als solche anerkannten. Unserer Kompromisslosigkeit hatte der Staat nichts entgegenzusetzen.
 
Punk war das Beste, was uns in der DDR passieren konnte. Wir wurden diskriminiert, gejagt und willkürlich weggesperrt, trotzdem waren wir freier als alle anderen. Es war die intensivste Zeit meines Lebens.
 
Zu bestellen direkt beim Verlag oder in jedem Buchladen.
Hirnkost KG (ehemals Archiv der Jugendkulturen Verlag)
Hardcover, 200 Seiten, 21 x 21 cm
ISBN: 978-3-945398-83-8
Wer das Buch schick signiert und mit dem "Saalepower-Stempel" veredelt haben möchte kann es auch direkt bei mir bestellen.


Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wurde 2019 auf dieses Buch aufmerksam und hat es in ihre hauseigene Schriftenreihe übernommen. 
Die bpb-Ausgabe des Buches erschien mit einem anderen Buchcoverbild im Softcover und die farbigen Fotoseiten sind in schwarz/weiss abgebildet. 
Diese Ausgabe ist als Lehrmaterial für den Schulunterricht zum Thema "Repression gegen widerständische Jugendliche in der DDR" sehr gut geeignet.